Julia von Cuddly Creatures
Julia Tripkes Werkzeug und Waffe ist der Stift. Für ihre Zeichnungen, Cartoons und Designs vereint sie sprudelnde Kreativität mit Subversion und Hirn. Bei Cuddly Creatures erwartet uns No Gefasel, just Kunst, während sie unter Sympathiegestalten als Illustratorin und Grafikerin firmiert. Nicht nur auf dem Foto ist sie von allerhand wuscheligen, niedlichen und monströsen Wesen umgeben, die ihren Alltag bevölkern und die uns allzu menschlich erscheinen.
Julia ist seit vielen Jahren eine meiner liebsten Projektpartnerinnen – denn wir haben zusammen so viel Wildes, Zartes und Bewegendes erlebt, waren produktiv und achtsam miteinander. Und sie ist die Frau hinter unserem neu entstandenen Maskottchen, der dicken Wespe mit dem Girl Boner. Die wird noch von sich reden machen, also bleibt dran!
Was inspiriert dich?
Meistens gibt es etwas, das mich ärgert oder nervt. Da brauch ich dann ein Ventil. Manchmal ist es aber auch etwas, das ich sehr schön finde, das mich berührt.
Was magst du an deinem Arbeitsalltag am liebsten?
Die Mittagspausen! Da entstehen die wichtigsten Ideen. Ich treffe mich z.B. mit Kunden am liebsten in einem Kaffee oder Restaurant. Die Atmosphäre ist dann gleich eine ganz andere – lockerer, gelöster. Es lässt sich einfach besser reden.
Sehr gerne mag ich auch die Ideenentwicklung. Zu diesem Zeitpunkt ist noch alles möglich. Der Rest ist dann eben meist Fleißarbeit. Schön ist es natürlich auch, das Ergebnis zu sehen.
Was bringt dir Feminismus?
Früher habe ich mich nicht bewusst mit Feminismus beschäftigt. Ich habe als Teenager versucht, damit klarzukommen, dass ich angeblich anders sei, mich nicht typisch weiblich verhalte. Erst später ist mir bewusst geworden, dass ich mit Sexismus konfrontiert war. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich einen Namen dafür und entschloss, dass ich mir das nicht mehr gefallen lassen will, und dass ich mich dafür einsetzen möchte, dass junge Menschen nicht mehr aufgrund dummer Klischees dazu gebracht werden, sich falsch zu fühlen.
Der feministische Diskurs sorgt für Input, tolle Impulse und das Wissen darum, dass wir sehr viele sind.
Auf welches Projekt hättest du mal Bock?
Es gibt total vieles, auf das ich richtig Bock habe. Ich würde z.B. sehr gerne mal eine Innenraumgestaltung komplett aus Karton machen, eine Art begehbares Bühnenbild – überall kleine und große Monster, die entdeckt werden wollen.
Am schönsten finde ich es, mit anderen etwas auf die Beine zu stellen, wobei jeder sein Potenzial entfalten kann. Insgesamt stehe ich auf Projekte, bei denen man über sich selbst hinauswächst.