Winterschlaf: seegrabentief oder Wie ich das Leben geben lernte: Als Autorin durch den (Corona-)Alltag mit Zwillingen - von Susanne Darabas

Winterschlaf: seegrabentief oder Wie ich das Leben geben lernte: Als Autorin durch den (Corona-)Alltag mit Zwillingen - von Susanne Darabas

Eine besondere Perspektive

Als Mutter von Zwillingen gelangte ich auf zweimal – also mit einem doppelten Knall – in das Einzugsgebiet der nicht enden wollenden Auseinandersetzung mit Fragen und Grübeleien rund um die Themen Kinderkriegen, Kinderversorgen, Kinderintegrieren und das viel bemühte aber nie final geklärte (und klärbare!) Balancieren zwischen Work und Life, Gesellschaft und privatem Raum, Fremd- und Selbstbestimmung. Einige der Fragen kehren immer wieder, ihre Dringlichkeit ist alt und neu. Ich muss mich diesen Fragen – wie alle Eltern – stellen, und das aus meiner besonderen Perspektive heraus, Mutter zweier Erstgeborener und Autorin zu sein.

Meine eigene Schwangerschaft liegt etwas mehr als dreieinhalb Jahre zurück. Begonnen habe ich diesen Bericht etwa vor einem Jahr, als meine Kinder 2 Jahre und 4 Monate alt waren. Er wurde in Schüben fertiggestellt, je nachdem, wie die Zeit zur Verfügung stand. Das erklärt mein chronologisches Springen. Gegenwärtig sind die beiden also dreieinhalb. Bei mir begann ein allmähliches Heraufdämmern (am Aufwachen arbeite ich immer noch) aus einem seegrabentiefen Winterschlaf in etwa, als die Kinder 21 Monate alt waren 1.

Bildquelle: Susanne Darabas

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Ein Tag im Leben mit eineiigen Zwillingen

(Beginn der Aufzeichnungen: März 2020)

Ich will, ich muss schon lange einem Vorhaben nachkommen, und schaffe es nicht, denn mir fehlt stets die Zeit. Jede Quelle an Potenzial und Gestaltungsmöglichkeiten eigenen Lebens und eigener Spielräume gehört fast in Gänze meinen Zwillingstöchtern – zumindest bis zum dritten Lebensjahr, ab da soll in den Kindergarten gegangen werden. Die hierzu gefällte Entscheidung fiel noch vor der Geburt der beiden: Wir wollten den auf einmal Geborenen, die ihre beiden Eltern sehr selten jede für sich haben, und alles, aber auch alles von Anbeginn an teilen müssen, die epidemiologisch aufreibende Zeit in der KITA schenken und sie erst mit drei Jahren in den Kindergarten geben. Rückblickend ein geradezu lustig naiver Gedanke: Wird doch alles, was dem Immunsystem beim Erstarken hilft, nachgeholt – egal wann der Kuschel- und Spielaustausch mit anderen beginnt.

Die Entscheidung lag nicht fern – die meisten Kinder in Deutschland werden mindestens ein Jahr lang zu Hause betreut 2. Hier erhalten sie Intensivbespaßung und -fürsorge, – denn einen besseren Betreuungsschlüssel wird es mit der Herausgabe der Kinder in staatliche oder private Trägerinstitutionen nicht geben: Als gut gilt ein Schlüssel mit etwa 6-8 Kindern pro Betreuer*in 3 (Stand 2019).

So wurde also die Entscheidung vorgeburtlich und aus logischen, dem Kindeswohl dienenden Überlegungen gefällt und in völliger Unkenntnis des bevorstehenden Belastungsniveaus für die ausführende Kraft, also mich. Dass ich das nämlich, als weniger familiäres Einkommen generierendes Elternteil übernehmen würde, war trotz aller Emanzipation schnell klar. Kohle kam vom Mann. Und musste sie weiter, so wir der Familie bescheidenen Wohlstand gewähren können wollten. Mein Mann ging also nach 2 postgeburtlichen Monaten zu Hause wieder brav (und wie ich mir denken kann, erleichtert) in die Arbeit zurück. Und ich begann das Zwillingsmanagement im Burn-on-Modus.

Soviel nämlich gleich zu Anfang: In den ersten 21 Monaten seit Geburt und dazugenommen in den letzten Monaten der Schwangerschaft, in denen ich mich vor Bauchvolumen kaum rühren konnte, geschweige denn in der Lage war, eine bequeme selbige einzunehmen, gelang es mir tatsächlich, EIN Mal durchzuschlafen. Menschen bekommen Depressionen durch solche Zustände. Menschen brechen und verraten sich: Die anerkannte Foltermethode des Schlafentzugs – ich kann viele ihrer die Seelenruhe gefährdenden Folgen nachvollziehen.

Meine 2 Jahre und 4 Monate alten Töchter wachen jede Nacht mehrmals auf, schon immer, mag es am empfundenen Wachsen, an Koliken, am Zahnen, am Träumen, sich Entwickeln oder an was auch immer liegen 4. Während mich in den letzten Monaten meiner Schwangerschaft also mein Leib mit all seinen Wehwehchen und progressiven Absonderlichkeiten, mit seinen walartigen Ausmaßen und unerwarteten und unerwartbaren Schüben hormoneller, emotionaler und kindsmotorischer Natur wachhielt, übernehmen seit der Geburt die Kinder dies direkt. Mein Mann und ich wissen beide, warum Schlafentzug eine Foltermethode ist. Und ich zumindest weiß auch, wie sich psychotische Folgen davon anfühlen: Konzentrationsunmöglichkeit und Schwierigkeiten zuzuhören, Erinnerungslücken bzw. Gedächtnisverlust, körperliche Ausfallerscheinungen (Gliederschmerzen, Organschmerzen, Reaktionsverlangsamung), Wahrnehmungsstörungen (Mouches Volantes und die phantomhafte Bewegung von Dingen), Aggressionen, vor allem nachts, wenn die Substanz allzu stark aufgebraucht ist und man wieder zum Einsatz gebrüllt wird, emotionale Überladenheit (nahe am Wasser gebaut sein, unbegründete Ängste, Empathiemangel und -overload).


Mein Vorhaben bezieht sich nun also darauf, zu berichten, wie es mir erging bzw. wie ich beansprucht wurde. Denn eine ernsthafte Schilderung dessen war weder während meiner Schwangerschaft aufzutreiben, noch habe ich bislang – über lilablassblau oder rosafarben wohlwollende, wohltönende und/oder wohlmeinende Blogs oder Babyzeitschriftenartikel hinaus – irgendetwas Redliches, sprich: Realistisches darüber gelesen, wie der Tag und die Nacht mit Zwillingen im Kleinstkinderalter aussehen können, insbesondere aus der Sicht einer Mutter. 5

Bildquelle: Susanne Darabas

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Zurück aus der Zukunft

(Fortsetzung der Aufzeichnungen: Sommer 2021)

Was ist also mit mir gewesen, der Mutter von frischgeschlüpften Zwillingen?

Tatsächlich sehr lange nichts, denn dann kam ja auch noch Corona und kassierte die Freiheitsaussicht auf Kindergarten mit drei ein. Und aus März 2020 wurde der vorkindergärtliche Spielgruppenbeginn Ende Mai, aus September 2020 der Kigabeginn im Oktober. Mit strenger Symptomfreiheit, Lockdown- und NotbetreuungsOnOff und einer Kindergarten-Eingewöhnungszeit, die dadurch effektiv erst im April 2021 als abgeschlossen gelten kann. Drei Jahre geschenkt und das vierte gestohlen, Corona sei Dank.

Lange war ich also eine Wiese, ein Hain, auf dem kleine Göttinnen toben und picknicken konnten, stets hatte ich sonnenbeschienen zu sein, zufrieden mit meiner ersehnten und in dem Ausmaß unerwartet vereinnahmenden Rolle. Vielleicht habe ich zu lang gewartet mit dem Niederschreiben eines typischen Tages und einer typischen Nacht im Leben einer Zwillingsmutter. Denn das Aberwitzige der Situation, das, was ich immer für völligen Brainwash-Humbug undisziplinierter und/oder überforderter Eltern gehalten hatte, tritt tatsächlich ein, und zwar schneller, als einem pro mens sanis lieb sein kann: Man vergisst. Insbesondere vergisst man das Leidvolle. Oder beschönigt es. Und das Freudvolle hebt man immer wieder und farbenprächtiger aus der Taufe der Erinnerung.

Was gibt es denn nun also zu vergessen?

One in a Million

(Aufzeichnungen vom März 2020)

Der Tag beginnt

Fangen wir an einem typischen Morgen um kurz vor oder nach 7 Uhr an, wenn die biologischen Uhren der Kinder Alarm schrillen. Meist schrillen sie tatsächlich: Die beiden Zweieinhalbjährigen erwachen nicht versonnen oder träumerisch lächelnd, friedlich und schlafversunken – nein, sie beginnen den Tag in 95 % der Fälle brüllend, was uns, meinen übernächtigten Mann und mich aus unserem (meist sehr seichten) Schlaf katapultiert und an ihre Betten treibt, um den apokalyptischen Expressionen ein möglichst schnelles Ende zu bereiten. Der tägliche, effektive und hurtige Umgang mit Schnullern, Kuscheldecken und Stofftieren ist ein absolutes Muss für die meisten Eltern, für Zwillingseltern umso mehr. Wer hält ein Doppelgebrüll aus stimmmächtigen Kinderkehlen schon länger aus als, sagen wir, 2 Minuten am Stück?

Sie stehen also auf; aktuell schläft eine (welche, wechselt) der Infantinnen stets im euphemistischen Familienbett (besser wäre das: Hier-schläft-keiner-außer-das-Kind-Bett), die andere wird in der Früh herübergeholt, wo noch einige Minuten gealbert oder gekuschelt wird, dann gewickelt (inzwischen haben wir herrliche, von der Umwelt gedankte Trockenheit erreicht!) und angezogen. Parallel zieht das angesetzte Haferflockenmüsli, bis es für die Kinder weich genug und essbar ist, in der Küche. Um kurz nach 8 muss es fertig sein, denn es wird schon ungeduldig (und manchmal auch lautstark) erwartet.

In diesem Zeitraum findet die abwechselnde Morgentoilette von mir und meinem Mann statt, denn einer muss natürlich Wache stehen, um das Mobiliar, die Dekoobjekte (wovon es nicht mehr viele gibt) und nicht zuletzt die Kinder vor sich selbst und ihrer Experimentierlust und Neugier zu schützen. Nachdem ich noch das Obst nachgereicht habe (die Kinder bestehen vehement auf Trennkost), ist gegen halb/Viertel vor 9 Schluss. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Haushaltsarbeit schon auf Hochtouren, da man jede Minute, in der die Kinder mit irgendetwas Ungefährlichem beschäftigt sind, nutzen muss. Während mein noch zähneputzender Mann nach den Kindern schaut, schüttle ich die Betten, räume den Wickeltisch mit den überbordenden schmutzigen und halbschmutzigen Kinderklamotten auf und fülle die Windeln nach, mache die Kinderbetten und lüfte überall (das muss geschehen, während die beiden nicht aus dem Fenster klettern oder den Balkon stürmen können).

Man muss sich zeitlich durchaus ranhalten, denn kaum habe ich an den Kinderbetten den vorletzten oder letzten Handgriff getan, wischt schon ein aus dem Kinderstuhl entwischter Wicht an mir vorbei Richtung Fenster. Ich schließe es und begebe mich in die Küche. Manchmal habe ich Glück und kann die am Abend durchgelaufene (noch so ein Glücksfall) Spülmaschine noch ausräumen, häufig lasse ich jedoch vier ehrgeizig zapplige Hände mit anpacken, um sie davon abzuhalten, den Ofen anzudrehen oder auf dem kalten, gekachelten Küchenboden auszuruhen oder Spiellandschaften zu errichten, die mich in Hab-Acht-Stellung verharren lassen. Die vier kleinen Hände sind flink und gar nicht mehr sooo tolpatschig, doch für mich ist das purer Stress, denn ständig streckt sich mir etwas Neues entgegen und es kann nicht allzu lange gehalten werden. Mindestens einmal, eher zweimal die Woche geht etwas zu Bruch. (Dann müssen die zwei schleunigst in Sicherheit gebracht werden und der Staubsauger, den sie wie die Katzen hassen, zum Einsatz kommen).

Mit Mühe kommandiere ich die zwei euphorischen Helferinnen aus der Küche und räume die Überbleibsel des Abends in Spülmaschine und Mülleimer. Drei Kreuze, dass die Milchnahrungsphase vorbei ist: Die jetzigen (auch immerhin 8!) im Einsatz befindlichen Fläschchen sind nicht mehr mit der Hand zu waschen sondern können in die Spüma. Und doch sind die sauberen, die nachrücken können, immer knapp.

Bildquelle: Susanne Darabas

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Noch habe ich keinen Kaffee gehabt, hätte ich mir einen zubereitet, wäre der inzwischen – wie üblich – kalt. Doch ist es bereits gegen halb 10, und mein Mann muss los. Mein Neid vermiest uns die letzten Minuten, bevor er aufbricht. Dann bin ich allein. Oder richtig: zu dritt. Die verbleibenden anderthalb Stunden, bis die Zeit für das zweite Frühstück oder Mittagessen heranrückt, vergeht mit Kinderunterhaltung: Bausteine, Vorlesen, Kinderradio und Singen, buntem Gekritzel, Klogängen zu dritt (denn die Kinder wollen alles wissen und lassen mich ungern aus den Augen), Eifersüchteleien und Gequengel, und wenn der Tag ein geiziger Gauner ist, mit jeder Menge Geheul: vor Ungeduld, vor gefühlter Benachteiligung, vor Unfähigkeit, Gewünschtes zu erreichen, vor Egoismus, vor körperlichen Schmerzen (es erstaunt, wie oft Kleinkinder trotz Aufsicht stürzen, sich anstoßen, ausrutschen, sich einklemmen etc.), vor Trotz (unberechenbarem, durch keine Vernunft der Welt zu brechendem, gegen alles und jeden, auch gegen Gegenteiliges gerichtetem Trotz der Autonomiephase: „Willst du hinausgehen?“ „Nein!!!“ „Willst du hierbleiben?“ „Nein!!!“) und – sicher auch – vor dem in diesem Alter unvermeidbaren fehlenden Verständnis für vieles.

Als ich noch stillte (immerhin aus heutiger Sicht phantasmagorische 13 Monate lang) brach mir regelmäßig der Schweiß aus, wenn ich wusste, ich würde nun gleich mit den Kindern alleine sein: Ihre, wie ich empfand, bis ins Bittere reichende doppelte Abhängigkeit von mir wog gefühlt derart schwer, dass ich nonstop auf Höchsttouren lief: emotional, verstandesmäßig und diakonisch. Meine wichtigste Aufgabe war, möglichen Extremsituationen so gut es ging zu entgehen, bzw. sie zu antizipieren und prophylaktisch zu entschärfen. Gelang mir bei Weitem nicht immer.

Heute noch erinnere ich mich mit zusammengebissenen Zähnen an manches Mal gleichzeitiges Stillen: Irgendwann hatten sie einfach keinen Platz mehr vor einander. Sie stießen sich gegenseitig von der Brust und dem riesigen Zwillingsstillkissen weg, schrien und verweigerten schließlich aus Frust, nicht allein und nicht in Ruhe trinken zu können, ganz das Gesäugtwerden. Ich musste sie getrennt versorgen, was mich allerdings dem nicht weniger dringlichen Problem aussetzte, was ich mit der zweiten (hungrigen und/oder ungeduldigen) kleinen Frau anfangen sollte, während die erste, dennoch nicht immer friedlich, trank. Obendrein dauerte das Anlegen so doppelt so lang und brachte die ohnehin wahnwitzige Taktung durcheinander. Die Breiphase brachte hier etwas Erleichterung aber auch andere Malheure mit sich, an dieser Stelle dazu aber erst einmal nichts. Es gibt wie gesagt Dinge, da tut Vergessen Not.

Lunch zu dritt

11:30/12:00 Uhr. Nun also zweites Frühstück bzw. Mittagessen, wofür allerhöchste Eisenbahn ist: Die Infantinnen haben fünfstündig gereifte Augenringe und die Geduld von Piranhas. Höchste Zeit für den Mittagsschlaf. Unter diversen Multitaskingverrenkungen gelingt es mir, den Tisch zu decken und sie in ihre Kindersitze zu wuchten, wo sie kurz darauf mit frenetischem Geferkel loslegen – was zwischen meinem Mann und mir für regelmäßige Eklats sorgt, da ich ihnen mehr Freiheiten zugestehe als er möchte, um ihnen so schnell wie möglich Eigenständigkeit zu erlauben und für die eigene Entlastung zu sorgen. (In unserem ersten Griechenlandurlaub bekamen wir dafür übrigens großes Lob von der Hotelbelegschaft in Chalkidiki, die die selbstständige Essweise der damals anderthalbjährigen Zwillinge bewunderten...).

Das Frühstück vollzieht sich in Servicehaltung bei laufender Fahrt, sodass ich lediglich dazu komme, die Reste der Kinder zu mir zu nehmen, wenn überhaupt. Sobald fertig gegessen und getrunken ist, werden die Zähne geputzt und wird sich gewaschen. Dabei gilt es stets zu überprüfen, was die sitzengelassene Eine so treibt. Ist sie noch mit Essen oder Trinken beschäftigt, gut, auch wenn das heißt, dass es während dem nun folgenden Wickeln der Erstaufgenommenen zu Pfützen oder Fenstermalereien oder anderen kreativen Ergüssen kommen kann. Hat sie keinen selbstgesetzten Auftrag, kommt sie vielleicht auf die Idee, aufzustehen und aus dem Stuhl zu fallen – immerhin über einen halben Meter tief. Ich beeile mich also – mein Default-Modus seit Geburt der Kinder. Ohne Eile entstehen schnell Versäumnisse und schlimmstenfalls Versorgungslücken, Vernachlässigungsgefühle oder Ängste. Nichts davon sollen meine Kinder empfinden müssen. Oberstes Gebot aller Eltern, wie ich glauben möchte.

Ist die eine fertig gewickelt und umgezogen, lege ich sie gegen 13:00 Uhr in den kuschelig gepolsterten Laufstall zum Mittagsschlaf. Die eine, die dort bereitwillig einschläft. Die andere erhält die gleiche Behandlung und kommt ins Kinderzimmer in ihr Bett. Zusammen hingelegt würden sie entweder randalieren, sich gegenseitig zu Schabernack anstiften oder aus Frust zu Heulen beginnen, weil eine schlafen will und muss und die andere es nicht zulässt. Darum also getrenntes Hinlegen. Bei der einen im Kinderzimmer muss ich meistens dabei sein, sonst wird lauthals nach mir gebrüllt. (Zu Stillzeiten brüllten beide oft wie am Spieß, weil sie meine Präsenz beim Einschlafen wünschten, mich jedoch nicht mit der anderen teilen wollten. Nicht die einzige Situation, die Zwillingseltern wünschen lässt, sie könnten sich ganzkörperzellteilen.) Der mir einmal kurzes Durchatmen ermöglichende Schlaf dauert zwischen einer halben und anderthalb Stunden, – Zeit, die zum Aufräumen und Aufwischen reichen muss. Wenn ich Pech habe (leider nicht selten) wird währenddessen 2-3 Male aufgewacht und instantan gebrüllt – was natürlich zur Folge hat, dass die Schlafnachbarin ebenfalls geweckt wird. Wobei ich inzwischen blitzschnell und sockenleise vor Ort sein kann und es mir fast immer gelingt, ihrer beider Erwachen zu verhindern, bzw. aufzuschieben.

Sind sie einmal wach – wir befinden uns schon am Nachmittag, vielleicht gegen 14:30/15:00 Uhr –, wird schnell gesnackt und weitergespielt. Die slotgerechte Versorgung kleiner Kinder mit Essen ist für Eltern, die sich Geschrei ersparen wollen, ein Automatismus. Nichts ist wichtiger, als das Behalten des kindlichen und des eigenen Humors, wofür ein gefüllter Magen unerlässlich ist. Habe ich Beihilfe (was zum Glück vor allem von Familienseite nicht selten vorkommt), kann etwas Haushalt gemacht werden. Der ewige Wäscheberg ruft, von den übrigen Verhältnissen wie Einkaufen oder Putzen ganz zu schweigen: Ein SmartHouse wäre bei uns stets im Klagemodus. Ich gehe im Anschluss meist mit den Kindern an die frische Luft – sie sollen nicht zu „Drinnies“ werden (ein Gräuel, den ich nicht erst seit Bill Kaulitz‘ Wortführung empfinde, seitdem aber umso mehr). Nach dem Aufenthalt an der frischen Luft, der – auch je nach Wetterverhältnissen – eigene Herausforderungen mit sich bringt, geht es zu Hause an die Abendessenszubereitung. Deren Vollzug geschieht natürlich auch fliegend: Ich bin Pilotin und Stewardess zugleich, wir passieren Turbulenzen. Von den Hürden einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährungsweise werde ich hier im Fortgang meines Berichtes schweigen, um Kinderlosen bzw. künftigen Eltern die Überraschung nicht ganz zu verderben.

Chaosblizzard by two. Bildquelle: Susanne Darabas

Chaosblizzard by two. Bildquelle: Susanne Darabas

Abendliche Kollisionen

Nach dem Abendessen, zu dem natürlich auch alles rund um Tischdecken, Abräumen und Servieren gehört und zu dem sich gegen halb 7 auch mein heimgekehrter Mann gesellt hat, kommen das Waschen und das Zähneputzen (seit Anbeginn leichter zu bewältigen mit einem kurzen ablenkenden Video – unser einziger Chapeau vor der Welt der Glotze, denn einen Fernseher gibt es in unseren vier Wänden nicht). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie schnell wir vom Baden zum Duschen übergingen, aber ich glaube, es war schnell. Denn zwei Kinder an einem Nachmittag oder Abend zu baden, zusammen (logistisch ein Unding, wenn man nicht entsprechend über Platz und Equipment verfügt) oder hintereinander, ist schwere körperliche und attentative Arbeit! Eine Freundin von mir, die mit zweieiigen Zwillingen gesegnet ist, badet an unterschiedlichen Tagen: einmal Baby 1, einen Tag später Baby 2 und am dritten Tag hat Mama Pause. Wir haben uns also recht bald fürs Duschen entschieden, und mit der Zeit entwickelte sich daraus die Routine: am Wochenende baden, unter der Woche zweimal duschen – bislang ist nur selten jemand schmutziger als das.

Nun gilt, ob beim Baden oder Duschen, beim Essenausgeben oder Windelwechsel, beim An- oder Ausziehen, Dinge holen oder Vorlesen seit jeher die Devise: Keine/r kann's so gut wie Mama. Was, wiederum Gewohnheit sei Dank, abermals meine Leine kurz hält. Eine Entwicklung, die Folge von uneingeschränkter mütterlicher Aufmerksamkeit und Stillerei zu sein scheint. Auch mein Mann und ich haben die Stillideologie unhinterfragt übernommen, da einerseits in der kurzen Zeit der Schwangerschaft und andererseits angesichts der überbordenden unisono Stimmlage der Stillverfechter eine Alternative nur schwer vorstell- und umsetzbar schien. Im Rückblick stellen sich mir da schon noch einige Fragen, denn ich war nicht nur körperlich weitaus heftiger gefordert und enger angebunden; ich bin es emotional noch immer. 6

Nur hin und wieder kann mein sich mit viel Einsatz anbietender Mann mir den Rang ablaufen. Meist wird sich im Übrigen mit Händen, Füßen und Gebrüll gegen das Haarewaschen gewehrt, sodass das Ende vom Duschlied zwar ein sauberes Kind, aber fix und alle durchgeschwitzte Eltern sind, die selbst eine Dusche brauchen.

Sind wir nun also satt, gewaschen und geputzt, kommt gegen 20:00 Uhr (wenn alles gut läuft) der Schlafanzug, für den mindestens eine halbe Stunde einzuplanen ist. Gegen tobende, schreiende und evasive Manöver ist oft nur Zwang gewachsen oder hingebungsvolle Ausdauer – ein Belohnungssystem oder Strafandrohungen (natürlich alles in milderer Form) versagen bei (wohl nicht nur unseren temperamentvollen) Zwillingen so gut wie immer. Sie sind nämlich per se, anders als einzeln bei den Eltern aufschlagende Kinder, nicht unbedingt und einzig auf die Liebe der Eltern angewiesen: Sie haben einander, ohne jegliches Machtgefälle (zumindest noch nicht so kurz nach der Geburt). Die Eltern zürnen? Kein Problem: Die Kinder halten sich aneinander fest. Zudem wird Blödsinn, Trotz und Widerstand potenziert. Der Hafer juckt immer im Doppelpack.

Andererseits darf kein Fokus lange genug unbehelligt zu friedliebenden Einsichten gelangen. Kontemplation ist kleinen Zwillingen ein hauptsächlich unbekannter Zustand. Liegen sie dann endlich im Schlafzimmer (in ihre eigenen Betten gelangten sie bis nach dem dritten Jahr erst schlafend, ein freiwilliges Selbst-Hinlegen ins eigene Bett ist erst seit Kurzem überhaupt denkbar), wird vorgelesen, gerangelt, noch mehr vorgelesen, dann gesungen und geschlafen. Sind sie dann, meist gegen halb 9/9, endlich im Land der Träume, hieven mein Mann und ich sie abwechselnd (je nach Rückenbeschwerden) oder beide zugleich in ihre Betten im Kinderzimmer und ziehen die Tür zu, ohne sie ganz zu schließen (das Geräusch würde Gefahr laufen jemand seicht Schlummerndes zu wecken, also haken wir die Türe nur ein oder klemmen sie mit einem Stoffstück von Klinke zu Klinke fest). Immer noch bemühen wir das Babyphone. Denn nun beginnt in Bälde die Nachtschicht – und unsere oft nicht länger als zwei Stunden (wenn überhaupt) dauernde (Ruhe-)Zeit alleine oder zu zweit.

Bildquelle: Susanne Darabas

Bildquelle: Susanne Darabas

An einsamer Front

(Sommer 2021)

Zwischen den Idealbildern in den Köpfen von Müttern herrschen gelebte Dissonanzen, die gesellschaftlich nach wie vor unter den Teppich gekehrt werden. Dabei machen wir alle mit und treten sogar in Konkurrenz zu einander. Als Zwillingsmutter weiß ich sehr genau, wovon ich rede.

Im Dauerausnahmezustand der größtenteils des Tages ausschließlichen Verantwortung für zwei gleichaltrige Kleinstkinder bis zum Kindergartenalter liegt eine Beanspruchung, die kaum mitteilbar ist, jedenfalls extrem ungern gehört wird. Immer noch, trotz so vieler emanzipatorischer Fortschritte, ist der Satus quo zumeist der Alte, ist gerade jener „der Mächtigste, der möglichst wenig selber tun, möglichst viel von dem, wofür er den Namen hergibt und den Vorteil einstreicht, anderen aufbürden kann.“ 7 Also eben: der Mann. Mütter mit sehr kleinen Kindern sind übervoll von ihrer selbstverleugnenden Hingabe und ihrer schweren Arbeit. Sie könnten nur klagen und jammern, und tun es kaum, – aufgrund ihrer Kinder (sie wollen ja nicht als lieblos gelten) und aufgrund ihrer gesellschaftlichen Isolation bzw. des gesellschaftlichen Abseits, in das die Mutterrolle einen immer noch stellt bzw. geraten lässt. Einschlägige Erfahrungen gelangweilter Minen Kinderloser oder schnelle Themenwechsel in einer Runde mit Freunden auf einträglichere Themen wie die jeweiligen beruflichen Felder sind nur die Spitze des Eisbergs, die Frauen verstummen lässt.

Das Verstummen ist umfassend, jedes Aufbrechen in Richtung Solidarität mit anderen – zumindest anderen Müttern – scheint selbst schon unmöglich. Sogleich tritt man in eine Situation ein, die den Anschein erweckt, sich hervorzutun und andere übertrumpfen zu wollen: mit Selbstaufgabe, -aufopferung, Leidensfähigkeit, der Bereitschaft mitzuziehen. Seit den 1990ern gesellt sich zum (aufoktroyierten) Altruismus zudem das Ideal der „Allround-Mom“, was nichts einfacher macht und das einzelne Kämpfen noch intensiviert: Sie ist erwerbstätig und verwirklicht sich selbst, sie ist aktiv und nimmermüde, attraktiv und selbstverständlich: glücklich. 8

In der Familie hat die alltägliche Mühsal ebenso wenig Platz. Dort haben, wenn Mitglieder zu Besuch kommen, die Kinder absolute Priorität. In diesem Detail erzähle ich hier also tatsächlich zum ersten Mal. In der radial vergrößerten Gemeinschaft gilt Folgendes über die Unterschiede im Lebensstil zwischen Eltern und Kinderlosen, treffend zusammengefasst von Sonja Eismann:

„Die meisten Eltern haben schlicht weniger Zeit für Aktivitäten neben Lohn und Sorgearbeit, was bei den Kinderlosen häufig auf Unverständnis stößt bzw. als Indifferenz, mangelndes Engagement oder Verspießerung interpretiert wird. Und wenn man sich dann mal – inklusive Nachwuchs – trifft, führt das dauernde Aufmerksamkeitsbedürfnis von Kindern, das Nicht-Eltern meist nicht vertraut ist und als Ablenkung vom Wesentlichen der Erwachsenengespräche empfunden wird, oft zu Irritationen. Daraus erwachsen auf beiden Seiten massive Frustrationen und das Gefühl des Nichtverstandenseins, was häufig zu einem kompletten Auseinanderdriften der Szenen führt.“ 9

Und mit anderen Bekannten mit eigenen Kindern kam es schnell zu besagter Konkurrenzsituation: Einmal, nachdem ich von meinen Nächten berichten wollte, kam es zu folgendem Austausch mit einer (engen!) Freundin. Mir wurde gesagt, ihre seien genauso schlimm, und als ich weiter differenzieren wollte, gab sie schließlich genervt von sich: „Deine Leiden relativieren aber meine Leiden nicht!“ – woraufhin ich das Thema sofort fallen ließ.

Lieber schweigen, als Übertrumpfen im Leiden. Seitdem sage ich nur noch, wie ich mich fühle: in zurückgenommener, das potenzielle Schweigen einschließender Manier. Die Tragweite der Folgen solch anstrengender Fürsorgetätigkeit, der nicht nur ich seit über drei Jahren nachgehe, bleibt so nichtöffentlich und ungeteilt, eine Solidarisierung ist kaum möglich.

Doch fehlte mir auch neben dem daily business die Kraft dazu, daran etwas zu ändern. Denn das „Leben mit Kindern ist ein permanenter Ausnahmezustand und sehr viel mehr Praxis, als die beste Theorie zurechtrücken vermag. Vor allem kostet es Kraft, Kraft, die nicht länger für die permanente Revolution im Kopf oder das Lesen komplizierter Texte verfügbar ist.“10

Vielleicht hilft aber doch dieses Aufschreiben dabei, Verständnis abseits von Fronten zu schaffen. Und, was natürlich auch helfen könnte: ideologiefreies Denken und Handeln im Zusammenhang mit dem Kinderkriegen – und also ein viel früheres Auseinandersetzen mit den zu erwartenden Umständen des Kinderhabens, nämlich vor dem Haben von Kindern: Ist Stillen wirklich alternativlos? Müssen die Kinder eine engere Bindung an die Mutter haben? Wie kann man die Fürsorge- und Erziehungsarbeit wirklich gerecht aufteilen? Ist ein 50/50 Modell machbar? Dass die Väter immer noch einiges mehr an Erziehungs- und Fürsorgearbeit übernehmen müssen, ist unbestritten (und trifft auch, das sei der Fairness halber hier erwähnt, zunehmend auf väterliche Zustimmung). Nur das kann die tiefsitzenden, automatisch ablaufenden Traditionalismen und Rollenbilder lösen, in die eine gebärfähige Person mit Beginn einer Schwangerschaft nach wie vor hineinschliddert.

Familie (wie auch immer man sie letztlich für sich definiert) kann als funktionierendes Bollwerk gegen das kapitalistische Funktionsräderwerk wirken: Die ohne Gegenleistung vollzogene Fürsorge und Förderung zwischen liebenden Mitgliedern führt zurück zum unmittelbar menschlichen Raum der Zweckfreiheit und bringt uns wieder ganz praktisch dazu, uns zum guten Leben Gedanken zu machen. 11 Dazu gehören laut Martha C. Nussbaum auch die Gefühle, die im familiären Raum eine herausragende Rolle spielen, sowie die Bereiche Freizeit, Spiel, Humor und Beziehungen zur Natur, die auf die Liste dessen müssen, was zum guten Leben gehört. 12

Eine vom Schwangerschaftszeitpunkt unabhängige und offenere Beschäftigung mit dem Thema Familie und Kinder könnte der ganzen Gesellschaft von Vorteil sein: Ein Zusammenrücken der Szenen könnte die Folge sein, was den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken würde, aber auch die im kapitalistischen System so oft unhinterfragt übernommene, kämpferische Vereinzelung könnte mit seiner menschlicher Charakteristik entgegenstehenden Absurdität endlich wieder zum Auslaufmodell werden.

Die Autorin mit ihren Kindern. Bildquelle: Susanne Darabas

Die Autorin mit ihren Kindern. Bildquelle: Susanne Darabas

1 Meine lyrisch-literarische Arbeit ausgenommen, wegen der ich dauernd Sehnsucht und sehr schnell ein schlechtes Gewissen hatte, denn die Ideen und die abgebrochenen Arbeiten häuften und häufen sich noch. Das große Stückeln begann und sollte so schnell nicht enden.

2 Nach wie vor übrigens meist von der Mutter – zumindest im diesbezüglich weniger progressiven Deutschland. Sie ist es vor allem, die in Elternzeit zu Hause bleibt oder in Teilzeit geht und auf Rentenansprüche verzichtet – anders als in Ländern wie z. B. Schweden oder Frankreich.

3 Bundesweiter KITA-Vergleich im Spiegel [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/kitabetreuung-der-osten-hat-nachholbedarf-a-1288309.html].

4 Und das sollte auch noch ein weiteres Jahr so bleiben!

5 Väter schlagen oft genug intellektuelles Kapital aus dem Familienleben, vielleicht sogar während die Frauen sich noch nach Luft ringend sammeln: Viele der berühmtesten Erziehungsratgeber sind männlich, die lautesten Lacher fahren Comediens wie Michael Mittermeier ein, die aus ihrem Familienleben heraus witzeln, von Blogs und Artikeln aus der Every-day-family oder der How-to-be-a-good-dad-Ecke ganz zu schweigen. Eine regelrechte Analyse dieser Gefühltheiten steht freilich noch aus.

6 Zur Diskursanalyse des Stillens siehe den Essay von Schneider, Frank Apunkt. Stillstand oder von der ideologisch belasteten Muttermilch. Versuch einer viel zu spät durchgeführten Diskursanalyse. In: Annika Mecklenbrauck, Lukas Böckmann (Hg.). The Mamas and the Papas. Reproduktion, Pop & widerspenstige Verhältnisse. Mainz, 2017. S. 134.

7 Adorno, Theodor. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Frankfurt am Main, 2001. S. 238.

8 Vgl. Malich, Lisa. Who's your Mommy now? Nationalmütter, Fuckermothers und die Geschichte des Muttermythos. In: The Mamas and the Papas.

9 Eismann, Sonja. Was fangen wir nur mit diesen schwangeren Körpern und nervigen Kindern an? Warum es so schwerfällt, queer-feministisch über das Kinderkriegen nachzudenken. In: The Mamas and the Papas, S. 63.

10 Schneider, Frank Apunkt. Stillstand oder von der ideologisch belasteten Muttermilch. Versuch einer viel zu spät durchgeführten Diskursanalyse. In: The Mamas and the Papas, S. 134.

11 Vgl. dazu auch Horkheimer, Max. Autorität und Familie. In: Max Horkheimer, Erich Fromm, Herbert Marcuse et al. (Hg.). Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Lüneburg, 1987.

12 Nussbaum,Martha. Gerechtigkeit oder Das gute Leben. Gender Studies. Hg. von Herlinde Pauer-Studer. Frankfurt am Main, 2016. S. 19 und 136.

Susanne Darabas
lebt und arbeitet als Mutter, Autorin, Übersetzerin und Lektorin in München.
Hat gelernt Lärmlieder zu lieben und kann immer besser mit Durststrecken umgehen.

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