Girl Crush: Pega Mund
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie Girl Crush, in der wir Frauen* vorstellen, die uns inspirieren, faszinieren, motivieren und ganz grundsätzlich gut tun. Wir wollen damit noch mehr weibliche Vorbilder sichtbar machen, und aktiv dem Klischee entgegenwirken, dass sich Frauen angeblich nicht gegenseitig stärken.
Pega Mund
Wer Pega das erste Mal auf einer Lesebühne sieht, wird sich auf jeden Fall an sie erinnern. Ihre ganz eigene unkonventionelle Art Texte vorzutragen, mit viel Sound, unerschrockenen Zischlauten und verwirrendem Ächzen. Mal widmet sie ihre Texte den Menschen im Publikum wie einen Liebesbrief, mal kann es passieren, dass du mit zerknüllten Textfetzen beworfen wirst. Dadurch bekommen ihre Gedichte eine Eindringlichkeit, die sich einprägt und lange nachwirkt. Und sie schreibt und veröffentlicht nicht nur Gedichte, sondern gibt auch die Literaturzeitschrift außer.dem mit heraus. Ich durfte sie persönlich kennenlernen, als wir auf einer Lesung der Literaturzeitschrift Politisch Schreiben in Leipzig eingeladen waren. Da kam hinter der Bühnenpersönlichkeit ein warmherziger, grundsympathischer und starker Mensch zum Vorschein. Ich erfuhr, dass sie als heilpädagogische Therapeutin mit Migrantenfamilien arbeitet und ihre Erzählungen über ihre Arbeit gingen mir sehr nahe.
Was ich toll an ihr finde:
Pega strahlt auf mich eine große Lebensfreude und Stärke aus. Ich finde es bewundernswert, wie sie ihre beiden Arbeitsbereiche managed und mit welchem Elan sie auftritt. Die Verspieltheit und Vielfalt ihrer Texte spiegeln sich auch in ihrem Auftreten wieder. Ihre Energie färbt ab und macht Lust selbst mehr zu spielen und mit Leichtigkeit durchs Leben zu gehen. Und das alles trotz der sehr belastenden täglichen Erfahrungen und Lebensschicksale, mit denen sie in ihrer therapeutischen Arbeit konfrontiert ist, der sie schon seit vielen Jahren nachgeht. Ich finde, dass Olga Galicka von FixPoetry es gut auf den Punkt bringt:
"Pega Munds Gedichte sind voller Bezüge, Bilder und endloser Entdeckungen. Wir können sie schälen, in ihnen graben oder sie wie kleine Reliquien immer wieder betrachten. Bei jeder von dieser Herangehensweisen, gibt es etwas Neues zu entdecken. Gleich einer ethnographischen Studie, können wir den Text auf sich, auf die eigene Umwelt beziehen, um daraus neue Schlüsse für uns ziehen zu können. Dabei agiert die Autorin jedoch nie belehrend – vielmehr persönlich, feinfühlig und ohne Anspruch auf Verallgemeinerung."