Frauenfeindlichkeit und Kriminalität
Warum Grünen-Politikerinnen eine Veränderung der Kriminalstatistik in Bayern fordern...
Unter dem Hashtag #metoo zeigen Frauen* derzeit weltweit das Ausmaß zu welchem sie sexueller Belästigung und misogynen Übergriffen ausgeliefert sind. Kaum eine Frau* hat noch nie übergriffige Erfahrungen machen müssen. Vor allem auch im Internet sehen sich Frauen* zunehmend Misogynie und Bedrohung ausgesetzt. Auch wir von der Wepsert Crew wurden schon von Tag 1 mit Hatemail zugespamt (siehe Bilder unten). Auch wenn diese Beispiele noch nicht als Straftat gelten, zeigen sie doch, dass der Hass auf Frauen im Internet kein Einzelphänomen ist. Während sich in Deutschland das Sexualstrafrecht kürzlich verschärft hat und nun auch rechtlich ein Nein als Nein gilt, hinken in Bayern die Kriminalitätsstatistiken immer noch hinterher.
Die Referentin für Gleichstellungs- und Hochschulpolitik Britta Jakobs zeigt auf, dass Misogynie (Frauenfeindlichkeit) im Bereich Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) unter dem Oberbegriff "Hasskriminalität" nicht subsumiert wird.
Bislang werden nur die Kategorien Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung oder äußeres Erscheinungsbild als Motive für Straftaten im Rahmen der Polizeilichen Kriminalstatistik aufgenommen, nicht aber das Geschlecht der Opfer.
Nach einer Anfrage der Grünen-Politikerinnen Verena Osgyan und Katharina Schulze äußerte sich die CSU-Regierung passiv: Sie erachte es nicht als zielführend, die PKS um dieses Kriterium zu erweitern. Auch plane sie keine weitergehende Ausdifferenzierung speziell für Opfer von frauenfeindlicher Gewalt.
In Anbetracht der Tatsache, dass frauenfeindliche Übergriffe schon lange zur gesellschaftlichen Realität gehören und vor allem im Internet stark zunehmen, scheint dies ein unnachvollziehbarer Standpunkt zu sein. Es ist wichtig für unsere Gesellschaft Sexismus als strukturellem Problem ins Auge zu sehen und dies auch kriminalstatistisch zu dokumentieren und zu analysieren.
Wir von der Wepsert Crew schließen uns daher den Forderungen der Grünen-Politikerinnen an:
"Wir fordern, dass die Unterkategorie „Misogynie/Frauenfeindlichkeit“ in die Polizeiliche Kriminalstatistik aufgenommen wird! Darüber hinaus braucht es präventive Maßnahmen, die explizit frauenfeindlich motivierte Kriminalität im Fokus haben."