Demo gegen Transphobie und Sexismus
Am Montag, 20. 11. 2017 fand in München vor der Staatskanzlei eine Demonstration und Kundgebung gegen Transphobie und Sexismus statt. Der 20. November ist ein jährlich stattfindender Gedenktag für die Opfer von transphober Gewalt – der „Transgender Day of Remembrance“. Er soll weltweit auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam machen, dass transgender Menschen stark diskriminiert werden und sehr häufig Hasskriminalität aber auch struktureller Gewalt ausgesetzt sind. Denn sie sind von intersektionaler Diskriminierung betroffen: von Sexismus, Homophobie und Transphobie.
An diese Problematik sowie an konkrete Opfer transphober Gewalt wurde auch in München erinnert. Trotz Novemberkälte kamen an die 100 Menschen zusammen, um friedlich zu demonstrieren, Reden zu verlesen und mit Plakaten und Regenbogenfahnen von der Staatskanzlei bis zum Goetheplatz zu laufen.
In den sehr eloquenten Reden ging es um verschiedene Aspekte transphober Gewalt und Diskriminierung, beispielsweise das Fehlen von Anlauf- und Beratungsstellen für Trans- und Intersexuelle, aber auch die unklare Zuständigkeit von Hilfsangeboten wie Frauenhäusern für Betroffene. Klar geworden ist immer wieder, dass es auf allen gesellschaftlichen Ebenen an Aufklärung fehlt: Von Kindern bis hin zu Ärzt*innen ist die Unwissenheit groß. Das führt zu Intoleranz und hat verheerende Folgen. Berührt hat mich in diesem Zusammenhang das Schild einer Teilnehmerin* auf dem stand: Entschädigung für Operationen.
Ein großes Thema ist auch die Gewalt, die geflüchtete transgender Menschen in ihren Herkunftsländern erfahren, die aber nicht aufhört, wenn sie deutsche Unterkünfte erreichen. Ebenso zeigte sich bei der Veranstaltung in München große Solidarität mit transgender Menschen und mit Frauen, die in Südamerika und der Karibik unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt sind.
Eine gesamte Liste der Forderungen der Demonstration gibt es hier.