8A Namenlose Vampirin
Ein iranisches Bad Girl: Sie skatet, sie raucht, schminkt sich und trinkt Blut. Die Rede ist von - ja, wie heißt sie eigentlich? - der jungen Vampirfrau aus dem Schwarz-Weiß-Film A Girl Walks Home Alone at Night (2014). Dem männlichen Helden des Films, Arash gegenübergestellt, avanciert sie zur eigentlichen Hauptfigur, die man sofort anhimmelt und einfach nicht vergessen kann. Ihre Handlung im Film ist (wie genau genommen der ganze Plot) eher mager, was dazu beiträgt, dass man sie sich einfach nur im Tschador und mit fett Kajal durch verlassene nächtliche Straßen und die Jahrtausende skatend vorstellt, untot, fast geräuschlos, skatend, skatend.
- Stärke: 3/5
Ausdauer: 4/5
Superkräfte: 2/5
Coolness: 4/5
Kategorie: Jägerinnen
Beschreibung: Viel, viel wäre über das Thema Vampire und Film zu sagen, über das Thema Begehren, Lust, über ihre blass-aristkratische Art und ihre immensen Besitztümer, konzentrieren wir uns hier aber auf das, worauf der Film Bezug nimmt.
Am ungewöhnlichsten für einen einzelnen Vampir im Film gleich mal: weiblich – der Grund, weswegen sie hier vorgestellt wird. Im öffentlichen Auftritt ist sie dahingegen klassisch: schwarzgekleidet, nur nachts unterwegs, einsam, einsilbig, düster. Das Motiv ihrer Einsamkeit hier so rührend und cool und subversiv behandelt, dass es genauerer Erläuterung bedarf, zumal der Titel bereits Bezug darauf nimmt. Die Vorteile des Alleinseins, Autonomie, Unabhängigkeit in allen Entscheidungen und auch die traurigen Aspekte, nämlich ein existentielles Abgetrenntsein von den Anderen, hier den Lebenden, ein Sich-nicht-Offenbaren oder Verstehen-Können gehen hier Hand in Hand. In ihrem Alleinsein hat sich die Vampirin aber so eingerichtet, dass sie als positives Vorbild wirken und man sie ziemlich lässig und stylish finden kann. Denn was sie braucht, nimmt sie, sie ist fair und mutig, sie weiß, sich allein zu unterhalten – im Ringelshirt tanzt sie alleine zu ihrer Lieblingsmusik.
Bei ihren Erlebnissen allein in der Nacht agiert sie ganz so, wie sie will, selbst angesichts ausgemachter Haudegen bekommt sie keine Angst und setzt sich gegen diese durch. Sie ist aber dennoch zart (sie bekommt eine Katze und behält sie), hat sich ihr Zimmer wie eine indie-affine Mittzwanzigerin schick eingerichtet und verbringt schöne, stille Momente mit sich selbst. Schließlich geht die Vampirin doch eine Bindung ein, mit dem menschlichen Arash, die Katze ist auch dabei. Wohin es sie an deren Seite führt, bleibt am Ende des Films offen.
Kampfkünste: Beißen, Einschüchtern, übernatürliche Kräfte
Stärken: Autonomie, Unabhängigkeit, Selbstfürsorge, Mut
Kryptonit: nicht bekannt, aber vmtl. Tageslicht usw.
Special Features: Skateboard, schwarzer Kajal, Ringel-T-Shirt
Kategorie 8: Jägerinnen
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